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Hundefreie Zeit

Normalerweise gibt es für mich hundefreie Zeiten. Da bleibt Sunny allein oder er ist bei meinem Mann, der mit ihm spazieren geht oder mit ihm sein Dummy-Training absolviert. Auf unserer Reise sind wir praktisch 24 Stunden zusammen. Nur beim Einchecken in den Unterkünften, beim Ausladen von Koffer und Co oder wenn ich mal kurz nachfragen muss, ob er in das Restaurant mit hineindarf, wartet er – bei geöffneten Scheiben – im Auto. Er behält mich immer im Auge. Ich glaube aber, dass er genau weiß, dass ich gleich wiederkomme und ihn hole.

In Ruhe am Strand sitzen

Es ist eine Umstellung. Ich würde zum Beispiel gerne einfach in Ruhe am Strand sitzen und ein Buch lesen. Mit Sunny unmöglich. Zum einen muss ich immer genau aufpassen, ob er nicht etwas findet, das er nicht fressen soll (er ist ja nicht wählerisch), zum anderen beginnt er sicher genau dort, wo ich mich hinsetze, im Sand zu puddeln. Und hört nicht mehr damit auf, bis ich den Sand in den Haaren, Augen und Ohren habe, aufstehe und weitergehe.

Wo bleibt die hundefreie Zeit

Nach drei Wochen sehne mich ab und zu danach. Nur ein/zwei Stunden. Mal einfach rausgehen, in Ruhe herumbummeln, stehen bleiben, wenn ich es will und nicht mit konstantem Helikopterblick unterwegs zu sein: Kommt von irgendwo ein anderer Hund? Liegen Scherben o. Ä. am Straßenrand? – Für Sunny ist nämlich in einer neuen Umgebung praktisch alles interessant. Seine hochsensible Hundenase ist maximal konfrontiert. Und ich bin gefordert. Weil er sonst beim bevorstehenden Wesenstest keine Befehle mehr befolgt, manövriere ich uns herum. Andauernd das „Fußgehen“ einmahnend. In solchen Momenten sind wir gar nicht gut aufeinander „zu sprechen“. Sunny geht mir auf die Nerven und ich ihm. Ich werde immer strenger und ungeduldiger, er schüttelt sich, was soviel bedeutet wie: Mir doch egal. Lagerkoller.

Hund allein im Zimmer

Ihn allein im Zimmer zu lassen, bringe ich aber nicht übers Herz. Ich hätte – egal wohin ich gehe – immer ein schlechtes Gewissen und wäre unsicher, ob es ihm wohl gutgeht. Beziehungsweise, ob er sich ordentlich benimmt (abgesehen davon, dass er sich als erstes sowieso demonstrativ auf das Bett legt). Ich kann mir aber auch nicht sicher sein, ob er nicht bei jedem bellt, der an „seiner“ Tür vorbeigeht. Weil sein „neues“ Revier steckt er relativ schnell ab. Dann knurrt er zuerst leise, dann immer lauter und fängt schließlich an zu bellen, wenn jemand zu nah herankommt. Das ist auch daheim bzw. in meinem Büro so. Wenn unsere Nachbarin draußen das Stiegenhaus putzt, hört man Sunny schon vor sich hingrummeln. Ich sag‘ dann immer zu ihm in beruhigendem Ton: „Ist nur die Maria.“ – Diese Formel – mantraartig angewandt – bewährt sich auch hier. Und hundefreie Zeit gibt es dann wieder daheim.

Hundefreie Zeit
Du nicht da, mein Platz

Von ha_23

3 Gedanken zu „Blog 17: Hundefreie Zeit“
  1. Ja – die hundefreie Zeit kommt schneller, als du denkst – dann sehnst du dich sicher wieder nach Sunnys unbändiger Neugier und Freude am Herumtoben im Sand zurück!😉😘😃😃

  2. Was soll ich da sagen. Ich hab schon seit drei Woche hundefreie Zeit. Immer noch ungewohnt, die Haustüre zu öffnen und niemand springt mich an.

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