Holpriger Start
22 Uhr. Ausgeperrt aus unserem Zimmer. In den abendlichen Rückreise-Stau vom Strand gekommen auf der Suche nach einem – am Ostermontag – offenen Lokal in der Nähe unseres Agriturismo. Aber der Reihe nach.
Da wir uns von daheim so schwer losreißen konnten, sind wir zu spät gestartet und standen bereits in Sterzing vor der Mautstelle im Stau. Ich hatte unterschätzt, dass unsere bayerischen Nachbarn ihre zweite Oster-Ferienwoche gerne in Italien verbringen. Eigentlich bekommt man an der Mautstelle Richtung Süden nur das Kärtchen vom Automaten, bei nur zwei offenen Spuren muss man sich jedoch über einen längeren Rückstau nicht wundern. Nun gut, was sind schon 10 min. auf einen 4-wöchigen Urlaub gerechnet. Abgehakt. Wir hatten ein höheres Ziel: Das Meer sehen.
Die Mautkarte ausgefasst, schlängelte sich unser Rover elegant im 6. Gang (ich betone das, weil ich den 6. Gang gerne zu schalten vergesse, worüber sich meine Beifahrer*innen meist königlich amüsieren) über die Autobahn in Richtung Süden. Tagesetappe: 499 km bis in die Gegend von Ravenna in der Emilia Romagna. 300 km gab es zwar viel Verkehr, aber keine erzählenswerten Vorkomnisse. Nach drei Stunden ruhiger Fahrt meldet sich Sunny, wie es mal mit einer Pause aussähe. Schließlich hat er bei der letztjährigen Reise in die Toskana bereits erfahren, dass die Rastplätze für Hunde duftmäßig einiges bieten. Ich denke mir für mich: Ein Espresso schadet nie.
Wir steuern die 1. Raststätte an. Da sind wie leider nicht die einzigen, nein, es sind sogar so viele, dass nicht ein einziger freier Parkplatz für uns übrig bleibt. Und schon sind wir wieder zurück auf der Autobahn. Ohne Geschnüffel und Hundpipi, ohne Espresso. Um es abzukürzen, bei noch zwei weiteren Raststätten ging es uns genauso, bis wir uns bei der vierten RS beim Hintereingang der Tankstelle einfach „wild“ hingestellt haben. Sunny kam auf der kleinen Grasfläche voll auf seine Kosten, ich begnügte mich mit dem Tankstellen-WC. Jetzt war es nicht mehr so weit: Bald würden wir das Meer sehen. Da sind solche Kleinigkeiten schnell vergessen.
Apropos vergessen: Wir waren froh, dass uns Caterina um 22 Uhr das Zimmer nochmals aufgesperrt hat, nachdem ich die Zimmerkarte im Stromschlitz stecken habe lassen. Normalerweise passiert sowas immer nur den anderen … „Das Meer sehen“ wurde auf heute verschoben.
im sand aalen
mit san-dalen