Von Agriturismo zu Agriturismo bewältigen wir lange Fahrtstrecken im Auto. Weit fahren bin ich zwar gewöhnt. Wer allein mit Hund in Italien unterwegs ist, braucht aber mindestens vier Hände. Navi bedienen, mit Straßenatlas gegenchecken – das mache ich, weil ich gerne weiß, wo ich mich auf der Landkarte befinde. Wasser trinken. Snacken. CDs wechseln, wenn mich die italienische Radio-Sendersuche nervt.
Hopp – get in!
Sunny steigt prinzipiell nicht gern ins Auto ein. Am Anfang, als er noch ein Welpe war, dachten wir, es sei ihm einfach zu hoch zum Hinaufspringen. Es hat sich aber bisher nicht gebessert, obwohl ihm der ganze Kofferraum unseres Land Rover gehört. Schön abgetrennt mit einem professionellen Gitter und einer Bodenmatte (natürlich alles Original von Rover). Er muss nicht – wie andere Hunde – in eine sperrige Transportbox. Sobald man sich mit ihm dem Auto nähert, wird er immer langsamer und tiefer. Mit der größten Überredungskunst muss er zum Einsteigen motiviert werden. Mein Mann meint, das sei ein Spiel zwischen ihnen beiden, aber ich beobachte das auch bei mir bzw. wenn ich ihn mit meinem Opel mitnehme. Es hat nach meinen Beobachtungen auch nichts mit weit oder nicht weit fahren zu tun.
Ejengi liebte es, (weit) zu fahren
Unser vorheriger Labrador Ejengi ließ sich gern chauffieren. Er hat einzig beim Abholen von unserer Züchterin gewinselt und gezappelt, obwohl die Heimfahrt nur etwa eine halbe Stunde dauerte. Danach ist er immer als erster eingestiegen. Vor allem, wenn Koffer eingepackt wurden. In der Toskana haben wir ihn einmal bei der Abreise im weiten Areal des Agriturismo gesucht, weil er plötzlich weg war. Er saß aber bereits gemütlich hinten im Auto. Weit fahren. Easy mit ihm. Bei kurzen Strecken, z.B. nur ins Büro, wollte er hingegen noch gar nicht ausssteigen.
Gemütlich reisen mit Hund
Für unsere Italienreise ist Sunnys Platz im Auto besonders gemütlich eingerichtet. Das weiche Plüsch-Hundebett, das er von daheim kennt, darauf noch eine Frottee-Badematte. Ist er einmal drin, spürt man ihn nicht mehr. Zwei bis drei Stunden (oder länger) zu fahren, macht ihm scheinbar überhaupt nichts aus. Und wenn die Temperatur passt, wartet er auch brav im Auto, bis ich mir schnell in der Raststätte einen Espresso geholt habe. Zwischenfazit: Er ist ein toller Begleiter, ersetzt aber nicht eine*n fürsorgliche*n Beifahrer*in, der einem am Ziel sagt: „Gut bist du gefahren!“
Es ist einfach cool, wie du das machst – das kann auch eine virtuelle Beifahrer*in beurteilen – aus der Distanz sieht man/frau sogar besser:-)
Du hast mich schon öfters real als Beifahrerin mit Hund begleitet. Das war fein.